Die Marktgemeinde Bernstein - in 619 m Seehöhe gelegen - hat ihren Namen von der Bernsteinstraße, deren Seitenarm im Mittelalter als "VIA MAGNA" im Tauchental vorbeiführte.
Das Gebiet von und um Bernstein war schon vor Jahrhunderten durch die Kelten bewohnt. Eine Bronzefibel aus der Zeit um 1500 v. Chr. ist der älteste Fund aus dieser Gegend. Der Ort wurde das erste Mal 1388 als "Dorf unter der Burg Borostyan gelegen" urkundlich erwähnt. Schon im 12. Jahrhundert wurde hier Bergbau betrieben. Zuerst grub man nur nach Eisen, ab 1560 auch nach Schwefel, Kupfer, Kupfervitriol, Silber und sogar Gold. Unter der Herrschaft von Freiherr Ludwig von Königsberg (1596 - 1628) erfuhr der Bergbau in Bernstein seinen größten Aufschwung. Aus dieser Zeit stammt das Bernstein-Wappen. Es zeigt einen Hauerbrunnen (=Förderschacht) mit zwei Bergknappen.
Der Freiherr erhob die Gemeinde 1602 zum grundherrschaftlichen Markt. Anfang des 19. Jahrhunderts kam vorerst das Ende des Bergbaus.
1860 entdeckten der Drechslermeister Josef Höfer und Pfarrer Ratz, daß sich der im "gemeinen Serpentin" in Adern eingeschlossene Edelserpentin bearbeiten läßt. Bernstein ist weltweit der einzige Fundort des edlen Chrysolitserpentins, der durch Farbe und Aussehen leicht mit chinesischer Jade verwechselt werden kann, aber noch seltener ist.
In den Ausstellungsräumen der ortsansässigen Betriebe können die aus Edelserpentin hergestellten Kunstgegenstände wie Vasen, Kerzenleuchter, dünn geschliffene Schalen, Schmuck und wertvolle Skulpturen bewundert und gekauft werden (auch an Sonn- und Feiertagen).
Durch den Zusammenschluß mit Rettenbach, Stuben, Dreihütten und Redlschlag (1970) zählt die Marktgemeinde derzeit 2.310 Einwohner und erstreckt sich über eine Fläche von 39 km².